Qualifizierungskonzept von DeGIR, ÖGIR, DGNR und ÖGNR
Interventionell-radiologische (IR) und interventionell-neuroradiologische (INR) Techniken haben in der Diagnostik und Therapie einen hohen Stellenwert und sind zudem integraler Bestandteil der aktuell gültigen Weiterbildungsordnung (WBO) für das Fach Radiologie und den Schwerpunkt Neuroradiologie. Die Deutsche Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie (DeGIR) sowie die Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) unterstützen in Zusammenarbeit mit der Akademie für Fort- und Weiterbildung der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) sowie in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie & minimal-invasive Therapie (ÖGIR) und der Österreichischen Gesellschaft für Neuroradiologie (ÖGNR) die Ausbildung in interventionellen Methoden, indem sie interessierten Radiologinnen und Radiologen die Möglichkeit bieten, ein strukturiertes Ausbildungsprogramm zu absolvieren.
Die Zertifizierung erfolgt in zwei Ausbildungsstufen:
Stufe 1-Zertifizierung: Basisqualifizierung in der Interventionsradiologie
Stufe 2-Zertifizierung: Spezialisierung in interventioneller Radiologie und/oder Neuroradiologie
Die Zertifizierung erfolgt in sechs thematischen Modulen:
- Modul A: Gefäßeröffnende und gefäßrekonstruierende Verfahren inkl. Lyse, PTA, Stent, Endoprothesen, Thrombektomie etc.
> nähere Informationen finden Sie hier - Modul B: Gefäßverschließende Verfahren mit Coils, Flüssigembolisaten, Partikeln, Plugs etc.
> nähere Informationen finden Sie hier - Modul C: Diagnostische Punktionen, Drainagen, PTCD, Gallenwege, TIPPS, Gastrostomie, Port etc.
> nähere Informationen finden Sie hier - Modul D: Onkologische Verfahren inkl. TACE oder andere Tumor spezifische Embolisationen, Ablationen, perkutane Tumortherapien
> nähere Informationen finden Sie hier - Modul E: Gefäßeröffnende Neuro-Interventionen (PTA/Stent der extrakraniellen supraaortalen Arterien, PTA/Stent der intrakraniellen Arterien, mechanische Rekanalisation beim Schlaganfall, lokale Lyse beim Schlaganfall)
> nähere Informationen finden Sie hier - Modul F: Neurovaskuläre Embolisationsbehandlungen (Embolisation und vergleichbare Verfahren bei intrakraniellen Aneurysmen, Embolisation intrakranieller und spinaler Gefäßfehlbildungen, sonstige intrakranielle Embolisationen)
> nähere Informationen finden Sie hier
Die Qualifizierung erfolgt durch praktische Ausbildung (in der Regel in entsprechend zertifizierten Ausbildungsstätten) sowie durch interventionell ausgerichtete Kurse und Fortbildungen, deren Besuch für die Zertifizierung nachgewiesen werden muss. Das Stufe-1-Zertifikat kann schon mit Erreichen des Facharztstatus erworben werden, das Stufe-2-Zertifikat nach einjähriger Erfahrung als Facharzt (Modul F: nach Schwerpunktanerkennung Neuroradiologie).
Nähere Informationen zum Qualifizierungskonzept von DeGIR und ÖGIR finden Sie unter http://www.degir.de/de-DE/2525/degir-dgnr-zertifizierung sowie auf den Internetseiten der Fachgesellschaften www.degir.de, www.oegir.at, www.dgnr.org und www.oegnr.at.
Alle Sitzungen, die im Rahmen des IROS 2023 stattfinden und sich zur Vorbereitung auf die DeGIR/ÖGIR/DGNR/ÖGNR-Qualifizierung eignen, sind als Basis- bzw. Spezialkurse gekennzeichnet und mit der thematischen Modul-Zuordnung (A-F) versehen.
Basiskurse eignen sich für Interventionelle Radiologen (IR) bzw. Neuroradiologen (INR), die sich neu in die betreffenden Interventionen einarbeiten wollen. Aus diesem Grund werden in Basiskursen die methodischen Grundlagen, die typischen Materialien und Vorgehensweisen sowie die wesentlichen Indikationen und Ergebnisse für die jeweiligen thematischen Module erarbeitet. An klassischen Fällen werden diese Grundlagen beispielhaft diskutiert.
Spezialkurse eignen sich für Interventionelle Radiologen (IR) bzw. Neuroradiologen (INR), die in den jeweiligen thematischen Modulen schon Basiskurse besucht und grundlegende praktische Erfahrungen erworben haben. Spezialkurse bauen auf den Basiskenntnissen auf und erarbeiten Vertiefungen, spezielle Techniken, Tipps und Tricks sowie besondere Indikationen und Vorgehensweisen. Die Spezialkenntnisse werden an klinischen Beispielen, die auch von Standardkonstellationen abweichen können, diskutiert. Hierzu zählt auch die interventionelle Behandlung bzw. Lösung von Komplikationen.